Welt des Tee
Tee ist eines der ältesten und beliebtesten Getränke der Welt. Fast drei Millionen Tonnen Tee werden jährlich angebaut. Weltweit gibt es derzeit zirka 3000 Teesorten – von Schwarz- oder Grüntee bis hin zu Rooibos-, Früchte- oder Kräutertee. Durchschnittlich verbraucht jeder Einwohner im Schnitt 0,3 Kilogramm Tee pro Jahr. Mengenmäßig wird vor allem in Indien, China und Großbritannien sehr viel Tee getrunken.
Für den Schwarz- und Grüntee werden Blätter der Teepflanze, der Camellia sinensis mit heißem Wasser aufgegossen. Hauptsächlich finden dabei Kreuzungen der Camellia sinensis var. sinensis (China-Tee) und Camellia sinensis var. assamica (Assam-Tee) Verwendung. Erstere Pflanze gilt als robuster, wohingegen der Assam-Tee auf die hohe tropische Luftfeuchtigkeit angewiesen ist. Je nach Verarbeitung entstehen aus beiden Sorten Schwarzer oder Grüner Tee.
Vor etwa 5000 Jahren wurde der Tee erstmals in chinesischen Schriften erwähnt. Im 3. Jahrhundert vor Christus gab es in China bereits eine Teesteuer. Zu Beginn des 17. Jahrhundert gelangte das Getränk schließlich nach Europa. Die Niederländische Ostindien-Kompanie brachte 1610 per Schiff zum ersten Mal eine Ladung grünen Tee mit in die Niederlande. 1644 lieferten die Holländer die ersten 100 Pfund Tee nach England aus.
Mitte des 17. Jahrhunderts kam der Tee von den Niederlanden nach Deutschland, zunächst nach Ostfriesland, wo sich eine eigene ostfriesische Teekultur entwickelte. 1743 wurde in Hannover, das damals zur britischen Krone gehörte, das erste Teegeschäft Deutschlands eröffnet, das bis heute existiert.
Mit einer Produktion von fast 1,5 Millionen Tonnen beziehungsweise 1 Million Tonne pro Jahr sind China und Indien die größten Teeproduzenten der Welt. In China wird der Tee vor allem im Süden des Landes angebaut. Der grüne Tee kommt aus den ostchinesischen Provinzen Zhejiang, Anhui und Fujian, der Oolong-Tee aus Fujian oder Taiwan, der gelbe Tee aus Hunan und der rote Tee aus Sichuan und Yunnan. In Indien sind Assam und Darjeeling die berühmtesten Anbaugebiete.